SV 07 Milz e.V.
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1.Männer : Spielbericht (2019/2020)

Kreisoberliga Südthüringen
5. Spieltag - 25.08.2019 15:00 Uhr
Sachsenbrunn/Crock   SV 07 Milz
Sachsenbrunn/Crock 3 : 2 SV 07 Milz
(0 : 1)

Spielstatistik

Tore

Stefan Peter, Maximilian Preusse

Assists

Sebastian Hebig

Zuschauer

90

Torfolge

0:1 (38')Stefan Peter
1:1 (47')Sachsenbrunn/Crock
1:2 (59')Maximilian Preusse (Sebastian Hebig)
2:2 (67')Sachsenbrunn/Crock
3:2 (80')Sachsenbrunn/Crock

++ Verdiente erste Niederlage ++ F.Leis Matchwinner ++

Die, die es vollbringen

 

Die SG Sachsenbrunn sichert sich am 5. Spieltag der Fußball-Kreisoberliga den ersten Sieg. Ausgerechnet gegen die, die bis dato immer gewonnen haben.

Von Carsten Jentzsch

 

Sachsenbrunn – „Damit ein Ereignis Größe hat, muss zweierlei dazukommen: Der große Sinn derer, die es vollbringen und der große Sinn derer, die es erleben", steht es am Vereinsheim des SV Falke Sachsenbrunn geschrieben. Das Zitat stammt von keinem Geringeren als dem Philosophen Friedrich Nietzsche. Der 3:2- Sieg der SG Sachsenbrunn/Crock stammt allerdings aus der Feder jener Spieler, die in der vergangenen Saison sang- und klanglos aus der Landesklasse abgestiegen sind. Der Sieg über den Tabellenersten war für Spieler, Trainer, Verantwortliche, Fans und Sympathisanten der SG dennoch ein Ereignis, das Größe hat. „Das war zweifellos ein Sieg der Moral und des Kampfgeistes. Das, was in den vergangenen Wochen gefehlt hat, war heute da. Und dann ausgerechnet gegen Milz. Das ist natürlich ein schönes Erlebnis", sagte René Dötsch, nach dem ersten Saisonsieg. Nach zuletzt drei Unentschieden und einer Niederlage wirkte der Co-Trainer der SG mehr als erleichtert. Auch beim Rest des Teams war diese Erleichterung spürbar. Als Schiedsrichter Lars Klingschat die Partie um 16.47 Uhr abpfiff, wurden Fäuste geballt und Arme noch oben gerissen. Und von oben lachte die Sonne in den Sportpark am Werragrund.

 

Dabei ließen nicht nur die dunklen Wolken am Horizont und das Donnergrollen aus der Ferne, in 90 Minuten, immer wieder Unheil erahnen. Die Partie schreibt die 38. Minute als Stefan Peter die Gastgeber mit seinem Treffer aus dem Nichts schockt. Nach einem geklärten Freistoß von halblinks steht der 27-Jährige am Sechzehnmeterraum, zieht ab, und der Ball senkt sich ins rechte untere Eck. SG-Schlussmann Raiko Mittenzwei ist machtlos. Dabei hat Frederik Leis gut zehn Minuten zuvor die große Chance zum Führungstreffer. Auf der linken Seite wird der Ball fein auf Leis im Sechzehner durchgesteckt. Ball- und Mitnahme mit Sternchen und auch der Abschluss ist alles andere als schlecht. Doch bei Milz steht ja immer noch ein Daniel Eppler im Tor. Und der kratzt den Ball irgendwie noch aus dem langen Eck. Auch kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte ist er es, der die Führung fest hält. Nach einem Solo aus der eigenen Hälfte heraus zieht Jonathan Attig gut zwanzig Meter vor dem Tor einfach mal ab. Eppler muss seine ganze Körpergröße nutzen, als er den Ball noch über den Querbalken lenkt. Glanzparade. Kurz darauf ertönt der Abpfiff der ersten 45 Minuten, in denen sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld abspielt. Immerhin wirkt die Partie zum Ende hin nicht mehr ganz so zähflüssig wie die erste Viertelstunde, in der vor allem die auf Sicherheit bedachten Hausherren das ein ums andere Mal zu statisch agieren. Folge der geringen Laufbereitschaft sind simple Ballverluste, die die in der jüngsten Vergangenheit Konter erprobten Milzer allerdings – darunter Lautensacks Schuss ans Außennetz in der 3. Minute – nicht nutzen können. Im letzten Drittel fehlt die Präzision oder SG-Schlussmann Mittenzwei ist auf der Hut. Bestes Beispiel dafür ist dessen kompromissloser Schlag in die Kronen der Bäume oberhalb der Imbissbude.

 

Dort, wo die Vögel die roten Stadionsitze stets mit Hinterlassenschaften aus dem Verdauungstrakt markieren. Den Verantwortlichen ist das Problem von oben bestens bekannt. Gegen die Störenfriede aus dem oberen Block will man demnächst offensiv vorgehen. Mit einer friedlichen Lösung, wohlgemerkt. Alles andere als eine Lösung, mehr als ein Problem erweist sich die Tatsache, dass Milz’ Stürmer Sascha Lautensack nach gut zwanzig Minuten raus muss. Der wieder gewonnene verlorene Sohn in der Offensive wird anschließend von zwei Spielern beim kürzesten Gang vom Spielfeld – Stichwort neue Auswechsel-Regel – begleitet. „Sascha hat bei einem Zweikampf einen auf den Knöchel bekommen. Aber ich denke mal, dass es nichts Ernstes ist. Zwei, drei Tage Pause und dann geht es weiter", so Daniel Eppler nach dem Spiel.

 

Die zweiten 45 Minuten starten dann anders als die erste Hälfte, spektakulär. Aus zwanzig Metern zieht Frederik Leis ab. Der Ball springt von der Unterkante der Latte ins Tor. Vom Ausgleich beflügelt geben die Gastgeber in der Folge den Ton an.

Das Spiel nach vorn wirkt nun insgesamt flüssiger als noch im ersten Durchgang. Zwischendurch kommt es auf beiden Seiten zur der ein oder anderen Handspiel-Diskussion. Allerdings lässt Klingschat hier munter weiter laufen. In der 59. Minute sind dann auch die Grabfelder mal wieder vorn. Die SG bekommt den Ball nicht geklärt und Maximilian Preusse haut den Ball dann halt mal links unten rein. Doch die Hausherren stecken nicht auf, haben auch im weiteren Verlauf mehr Spielanteile. Nur acht Minuten später trifft erneut Frederik Leis, per Direktabnahme, im Sechzehner der Milzer. Kurz darauf herrscht helle Aufregung als Bruder Maximilian mit Torwart Daniel Eppler, der anschließend auf dem Feld behandelt wird, zusammenprallt. Hier und da ist von Unsportlichkeit die Rede. Womöglich hat Leis aber einfach zum Ball geschaut und konnte Eppler nicht mehr ausweichen. Dem Schreiber dieses Berichtes sei es an dieser Stelle verziehen, dass er das Geschehen zu diesem Zeitpunkt aus einem anderen Blickwinkel verfolgte und die Szene dementsprechend nicht genau beurteilen kann. Gern würde er wie vielleicht auch Schiedsrichter Klingschat bei der ein oder anderen Aktion auf die Wiederholung drücken. Wobei es ja selbst mithilfe der Aufnahme von bewegten Bildern noch unterschiedliche Meinungen geben soll. Bestes Beispiel dafür ist einmal mehr der bezahlte Fußball am vergangenen Wochenende.

 

Zurück zum Lokalsport: Zehn Minuten vor Schluss gelingt Martin Lehr, per Kopf, der Siegtreffer, nach einem Eckball. Milz versucht nochmal alles. Auch Daniel Eppler rückt in der Schlussphase mit auf. Doch dann meißelt der Schlusspfiff die erste Saisonniederlage für Milz und den ersten Sieg der SG Sachsenbrunn in Stein. Die ersten drei Punkte kommen im Übrigen ausgerechnet ohne Norbert Rebhan zustande. Neben Co-Trainer Dötsch, der in der zweiten Hälfte für Julian Herndorf kommt, übernimmt Mannschaftsleiter Dirk Leis an diesem Tag den wichtigen Posten an der Außenlinie.

 

„Das war heute mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Dass Sascha dann früh ausgefallen ist, hat das Ganze natürlich nicht einfacher gemacht. Geht sein Schuss in der 3. Minute rein, geht die Partie vielleicht noch anders aus. Aber gut. Fakt ist: Das war heute einfach zu wenig, was wir gezeigt haben", hadert Milz’ Torwart Daniel Eppler, der seine Mannschaft im Spiel hielt, mit dem Ereignis von dem – so weit bekannt – kein Video vorliegt.

 

Klingschat (Sülzfeld) – 90 – 0:1 St. Peter (38.), 1:1 F. Leis (47.), 1:2 M. Preuße (59.), 2:2 F. Leis (67.), 3:2 M. Lehr (80.)

 

Quelle: Freies Wort, Lokalsport Hildburghausen vom 26.8.2019